The girl in the diary…

Rywka Lipszyc beginnt am 03.10.1943 ihr Tagebuch. Zu dieser Zeit ist sie 14 Jahre alt. Zusammen mit 200.000 anderen Gefangengenommenen lebt sie auf 4km² im Getto Litzmannstadt, welches neben Warschau zum am längsten existierenden Gettos im ehemals besetzten Polen zählt (1940- 1944).

Ausschnitt aus dem Getto Litzmannstadt 1940-1944

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wird ihr Schriftstück 1945 in den Ruinen des KZ Auschwitz- Birkenau gefunden – 1995, knapp 60 Jahre später, wiederentdeckt und in Buchform veröffentlicht. Umgeben von Hunger, Ünterdrückung und der drohenden Deportation verschriftlicht sie das tägliche Leben und Überleben im Getto. Im Schreiben findet sie vor allem Sinn, Trost und Rettung.

Eintrag aus dem Tagebuch von Rywka am 21. März 1944
Eintrag vom 24.10.1943. Trotz ihres Alters ist die Beschreibung ihrer Gefühlswelt erschreckend Erwachsen

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit dieser Geschichte, ein Teil der Ausstellung des jüdischen Museums Galizien, beginnt unsere erste Station rund um das Thema des jüdisch- galizischen Erbes. Den Rest der vor allem mit Text- und ausdrucksstarken Bildern gestalteten Ausstellung bearbeiten wir in einem interaktiven Workshop in Gruppen. Dabei geht es um die verschiedenen Perspektiven/ Dimensionen des jüdischen Erbes und der Erinnerungsorte in Galizien zur Zeit der Besetzung durch das 3. Reich.

 

Blick auf einen wiederhergestellten jüdischen Friedhof.

 

Eine anschließende Führung durch den jüdischen Stadtteil Kazimierz mit zahlreichen  Synagogen und vielen Anekdoten zu dessen Geschichte rundet den thematischen Teil des Abends ab.

 

 

 

Aufgefallen sind mir persönlich vor allem die räumlichen Unterschiede im Umgang mit der jüdischen Geschichte und die städtischen Veränderungen in Krakau als Folge der Nazizeit im besetzten Polen. Von ehemals 86.000 Juden leben und engagieren sich heute etwa 800- 2000 jüdische Menschen in Gemeinschaften und Institutionen in der Stadt.

Jüdische Gemeinschaft in Kazimierz.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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