Methodik

Digitale Medien und Minecraft Education

Für das Studienprojekt wurde die Methodik Digitale Medien im Kontext von Minecraft Education gewählt. Die Auseinandersetzung mit digitalen Medien ist zentral, da sie das theoretische und praktische Fundament für die Planung, Durchführung und Reflexion digital gestützter Bildungsangebote bildet. Sie vermittelt nicht nur didaktisches Instrumentarium, sondern auch ein fundiertes Verständnis für Potenziale und Herausforderungen digitaler Lernumgebungen. 

Digitale Medien umfassen alle elektronischen Geräte zur Aufzeichnung, Verarbeitung und Verbreitung digitaler Inhalte. Die Methodik integriert medienwissenschaftliche und bildungsbezogene Ansätze. Medienwissenschaftliche Methoden analysieren digitale Artefakte und Phänomene qualitativ (z. B. Interviews, ethnografische Studien) und quantitativ (z. B. Umfragen, statistische Analysen). Datenvisualisierungen wie Netzwerkanalysen machen komplexe Informationen anschaulich, während algorithmische und Big Data-Analysen Muster in großen Datensätzen identifizieren (Niebling et al., 2025). 

Die Mediendidaktik – ein Teilbereich der Didaktik – beschäftigt sich mit den Funktionen und Wirkungen von Medien im Lernprozess. Sie unterscheidet zwischen dem Lernen mit Medien und dem Lernen über Medien und fokussiert auf didaktisches Design: die Auswahl geeigneter Medien, die Gestaltung von Lernsettings sowie die Integration von Online- und Präsenzphasen (Inderst, 2020). Hybride Lernarrangements verbinden beide Welten und ermöglichen so flexible und effektive Lernumgebungen. 

Darüber hinaus unterstützt Minecraft Education das kooperative Lernen: Schüler:innen arbeiten gemeinsam an Projekten, was Teamarbeit und Kommunikation stärkt. Online-Kollaborationswerkzeuge helfen dabei, gemeinsam Fortschritte zu dokumentieren und zu reflektieren (Müller, 2023, S. 14–18). Damit ist Minecraft Education ein Paradebeispiel für ein digitales Medium, das kreatives, kooperatives und selbstgesteuertes Lernen ermöglicht. 

Gerade im Geographieunterricht bietet Minecraft Education die Chance, topografische Gegebenheiten, räumliche Strukturen und kulturelle Räume interaktiv zu erkunden. Projektbasiertes Lernen oder Simulationen ermöglichen dabei ein didaktisch sinnvolles Lernen in digitalen Umgebungen (Dix, 2025, S. 130–148). 

Die Ansätze und Werkzeuge der digitalen Medien bieten eine strukturierte und umfassende Übersicht über die verschiedenen Möglichkeiten und Herausforderungen im Umgang mit digitalen Technologien. Sie helfen dabei, digitale Medien effektiv in Forschung und Lehre einzusetzen und ermöglichen wertvolle Einblicke in die Nutzung und Auswirkungen dieser Technologien. Minecraft Education bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, um den Unterricht interaktiv und spannend zu gestalten. Es fördert kreatives Denken, Zusammenarbeit und digitale Kompetenzen und schafft eine ansprechende Lernumgebung, die sowohl soziale als auch akademische Fähigkeiten stärkt (Scheiter, 2021, S. 1041-1057). Die Methodik der digitalen Medien ermöglicht es, Minecraft Education nicht nur als Spiel, sondern als strukturierte, lernwirksame Methode im Geographieunterricht zu nutzen. 

 

Erklärvideos zur Vermittlung der Lerninhalte in Minecraft

Die Vermittlung der Inhalte des Studienprojekts zum Thema Schwammstadt erfolgte durch Erklärvideos, die direkt in die Minecraft-Welt integriert wurden. Videos sind audiovisuelle Medien, die mithilfe technischer Systeme produziert werden. Erklärvideos zeichnen sich durch ihre Kürze, Verständlichkeit und kreative Gestaltung aus. Sie vereinfachen komplexe Sachverhalte und werden von den Erklärenden selbst produziert (Wuttke-Hilke, 2023, S. 154, 156). 

Für die technische Umsetzung wandte sich die zuständige Projektgruppe an das ZHL-Videostudio der Universität Bayreuth. Nach einer Einführung in die Ausstattung wurden technische Optionen wie Greenscreen, Bildkomposition und Einbindung visueller Elemente in Hinblick auf ihre Eignung für das Projekt reflektiert und gezielt eingesetzt. 

Die Erklärvideos wurden so produziert, dass sie optisch direkt mit der Minecraft-Welt verbunden sind. Gedreht wurde vor einem Greenscreen, wobei als Hintergrund jeweils ein Standbild aus der Minecraft-Welt diente. Der Ort, an dem der zugehörige NPC im Spiel steht, wurde auch als Hintergrund des Videos verwendet. So entsteht ein direkter visueller Bezug zur Spielwelt. Zusätzlich wurde eine PowerPoint-Vorlage mit Banderole und dem Titel des Videos eingeblendet. Quellenangaben zu den verwendeten Darstellungen wurden im Video per Klick eingeblendet und in der Videobeschreibung auf YouTube ausführlich nachgewiesen. 

Die Videos werden über einen nicht gelisteten privaten YouTube-Kanal bereitgestellt. Spieler:innen können durch Klick auf den im Spiel eingebetteten Link das jeweilige Video in einem externen Browser ansehen. Der Wiedereinstieg ins Spiel ist unkompliziert möglich. 

Für den Dreh nutzte das Team einen Teleprompter, um die zuvor verfassten Sprechtexte flüssig vorzutragen. Beim Testen der Minecraft-Welt zeigte sich, dass die NPCs eine lockere, alltagsnahe Sprache verwenden. Daher wurde dieser Tonfall in den Erklärvideos übernommen – ohne dabei den wissenschaftlich-informativen Charakter zu verlieren. 

Die Produktion der Videos war zwar zeitintensiv, konnte aber dank der professionellen Ausstattung des ZHL-Videostudios effizient umgesetzt werden. Trotz technischer Schwierigkeiten verlief der Ablauf insgesamt erfolgreich. Besonders die Betreuung durch Paul Dölle vom ZHL war eine wichtige Unterstützung für das Videoteam. 

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