Am 06. März 1957 erlangte das heutige Ghana seine Unabhängigkeit von der britischen Kolonialherrschaft. Seitdem wird der 06. März als Unabhängigkeitstag (independence day) gefeiert. Ghana erlangte als erstes Land subsahara-Afrikas seine Unabhängigkeit und wurde deshalb zum Vorbild für antikoloniale Befreiungskämpfe in anderen ehemaligen Kolonien. Wichtig für den Unabhängigkeitskampf war Kwame Nkruma, der erste Präsident Ghanas, und die anderen fünf der sogenannten Big Six, die u.a. durch ihre Porträtierung auf den Geldscheinen der ghanaischen Währung Cedi geehrt werden. Die Big Six waren die sechs Vorsitzenden der United Gold Coast Convention, der wichtigsten Partei, die sich für die Unabhängigkeit Ghanas einsetzte.
Mit der Unabhängigkeit entstand auch die heutige Flagge Ghanas. In dieser steht Rot für das Blut der Vorfahren, welches im Kampf für die Unabhängigkeit vergossen wurde, Gelb für den Ressourcenreichtum des Landes bzw. Gold und Grün für die Vegetation und die Wälder Ghanas. Der schwarze Stern symbolisiert die Hoffnung Afrikas.
Man könnte meinen, dass der Unabhängigkeitstag ein Tag der Straßenfeste sei. Allerdings haben wir von solchen Feierlichkeiten nichts mitbekommen. Das liegt daran, dass vor allem Paraden abgehalten werden, die in jedem Bezirk stattfinden. In Kumasi besuchten wir eine solche Parade, bei der sämtliche Schulen der Umgebung, die Polizei und das Militär sowie verschiedene Organisationen der Zivilgesellschaft vertreten waren. Auch hochrangige Politiker, u.a. der Ministerpräsident der Aschantiregion und ein Abgesandter des Aschantikönigs, waren anwesend. Die Disziplin besonders der oft noch sehr jungen Schülerinnen und Schüler war sehr eindrücklich. Selbst in der Mittagshitze standen die Kinder und Soldat:innen auf dem Platz stramm oder marschierten.