Nach einer unbeschwerlichen Anreise, bereits drei Tage vor dem eigentlichen Exkursionsbeginn, betraten wir zum ersten Mal ukrainischen Boden (eine detaillierte Definition der Begrifflichkeit „Boden“ lassen wir an dieser Stelle offen, dies würde wohl den Rahmen sprengen). Schon waren wir vor die erste Herausforderung gestellt, wie wir auf bestem Wege unsere Unterkunft erreichen könnten, da uns die Sprachbarriere auch in den folgenden Tagen des Öfteren einige Schwierigkeiten bereitete. Zum Glück waren wir auf der Suche nach einem Taxifahrer relativ schnell fündig geworden, welcher zumindest mit ein paar Brocken Deutsch attestieren konnte. Nach kurzem Feilschen über den Preis, lenkten wir auf das ursprüngliche Angebot des Fahrers ein, da unsere gewünschte Preisminderung zu einem Verlust der Kaufkraft für die sehnlich gewünschten nächtlichen Zigaretten geführt hätte. Allgemein liegt das Preisniveau für Dienstleistungen in der Ukraine deutlich unter dem westlichen Durchschnitt.
So fuhren wir unter häufigem Hupen, gepaart mit der allseits geliebten Lichthupe, naja benennen wir es mal aus der Sicht eines Skifahrers, auf einer „Buckelpiste“ (in der Ukraine eine ganz normale Hauptstraße) in Richtung unserer Unterkunft. Bereits nach wenigen Metern belehrte uns der Taxifahrer, dass wir doch Vorsicht im Umgang mit Alkohol in der Ukraine walten lassen sollten, er sei sehr günstig und mache unter Umständen blind. Dies teilte er uns selbsterklärend mit einem Grinsen im Gesicht mit. Nach einer ca. 20 minütigen Achterbahnfahrt erreichten wir wohlauf unsere gewünschte Adresse. Abgesehen von der teils holprigen Fahrt, war unser erster Eindruck von der ukrainischen Bevölkerung schlichtweg positiv. Der Taxifahrer brachte eine sehr zufriedenstellende Gastfreundlichkeit entgegen.
Da wir noch eine gute Stunde bis zur Schlüsselübergabe zu bewältigen hatten, machten wir uns auf die Suche nach einer geeigneten einheimischen Lokalität. Allerdings trafen wir nur auf Pizza, Döner und Burger. Diese erste Erkenntnisgewinnung zog sich wie ein roter Faden durch unsere späteren Eindrücke über die Restaurantszene im Stadtzentrum Lwiw´s. Auf den ersten Blick reihen sich dort Eventrestaurants und westliche Küche aneinander, welche augenscheinlich auf den ansteigenden Tourismus abzielen. So landeten wir folgerichtig in einem kleinen schicken Pizzarestaurant und ließen bei den drei typischen fränkischen „B´s“ (Bizza, Basta und Bier) unsere ersten Eindrücke Revue passieren.
Für den nächsten Tag hatten wir uns vorgenommen, nach einem Besuch eines örtlichen Supermarkts, das Frühstück in der bezogenen Wohnung zu uns zu nehmen. Dabei durfte natürlich ein frisch aufgebrühter Kaffee mit einem Schuss frischer Milch nicht fehlen. Dies gestaltete sich allerdings schwieriger als gedacht. Da kyrillische Buchstaben für uns eher Inschriften in Pyramiden gleichen, fragten wir mehrere Kunden im Laden, bei welcher Flasche es sich denn um Milch handle. Das Resultat war eine Flasche Buttermilch und eine Flasche Kefir.
Die nächsten zwei Tage widmeten wir einer eigenen Stadterkundung und verfielen dem scheinbar typischen übermäßigen Fleischkonsum, so dass wir nach gewonnenem Erfahrungsschatz über ansässige Lokalitäten heil froh über einen kleinen Salat und eine Suppe waren. Alles in allem möchten wir behaupten, wir sind gut in der Ukraine angekommen und freuen uns darauf, was uns noch alles erwarten wird.