Gesellschaftlicher Wandel und soziale Konflikte in Polen und in der Ukraine seit 1989

Von der sozialistischen Planwirtschaft zur freien Marktwirtschaft – dieser Traum war für Polen und die Ukraine mit einer verbesserten Wirtschaft und steigernden Lebensqualität verbunden. Doch die Transformationen in den beiden Ländern stellten beide Nationen wegen fester gesellschaftlicher Strukturen und verstaubter Machtverteilungen vor große Herausforderungen. Nicht alle Hoffnungen und Träume konnten sich in den Staaten frei entfalten.

Aus wirtschaftlicher Sicht entwickelten sich die beiden Staaten unterschiedlich. In Polen stiegen in den 1990er Jahren das BIP, dennoch war eine Verschlechterung der Lebensstandards zu verzeichnen. In der Ukraine hatte die wirtschaftliche Transformation zu chaotischen Verhältnissen geführt, was sich auch negativ auf die Wirtschaft und dem damit verbundenen Lebensstandard auswirkte. Durch die wirtschaftliche und politische Lage ist das Gesundheitswesen in der Ukraine bis heute noch staatlich geregelt. In Polen wurde die Transformation auch in der Gesundheitsversorgung durchgesetzt. So regelte man das System der Gesundheitsversorgung ab 2000 nicht mehr staatlich. Auch im Bildungswesen zeigen sich Unterschiede im sozialen Wandel. Schon in den 1990er Jahren wurden Veränderungen im Bildungssystem in Polen vorgenommen. Durch die schlechte wirtschaftliche Lage in der Ukraine wurde dort auch im Bildungswesen noch keine Veränderung vorgenommen. Vor allem durch die schlechten Verhältnisse im Gesundheitswesen und dem Bildungssystem der Ukraine spielt Korruption eine große Bedeutung im Alltag der ukrainischen Bevölkerung. Durch die Transformation sind in beiden Ländern soziale Ungleichheiten entstanden. Vor allem die Schere zwischen Arm und Reich ist in beiden Staaten sehr markant.  In der Ukraine machen sich nicht nur ungleiche Entwicklungen zwischen Stadt und Land, sondern auch zwischen den Regionen bemerkbar. Beide soziale Ungleichheiten, die Stadt-Land-Divergenz und die regionalen Unterschiede, lassen soziale Spannungsfelder entstehen. Gewinner der Transformation in Polen als auch in der Ukraine sind kleinere Gruppen von Unternehmern aufgrund von Privatisierungen in den 1990er Jahren. In beiden Ländern haben diese erfolgreichen Unternehmer einen großen politischen Einfluss, der nicht immer zum modernen Wandel beiträgt.

Autorinnen:

Linda Fritsche und Katrin Mertel

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