Addis Ababa University
Nach diesem kurzen Einblick in die sozialistische Vergangenheit Äthiopiens betreten wir die Addis Ababa University. Hier stoßen auch äthiopische Studierende zu unserer Exkursionsgruppe dazu, die uns während der Reise begleiten und im Folgenden sehr bereichernd sind.
Nach einem Rundgang über den Campus besuchen wir natürlich die Geographische Fakultät und Tebarek Lika (Chair des Geographischen Instituts) erzählt uns mehr zur Universität. Außerdem stellt uns der Masterstudent Matthias seine Arbeit zu Stadtklima und (schwindenden) Grünflächen in der Stadt vor.
Weitere Informationen: Abebe, M.T. & T. L. Megento (2016): The City of Addis Ababa. From ‚Forest City‘ to ‚Urban Heat Island‘: Assesment of urban green space dynamics. In: Journal of Urban and Environmental Engineering 10, 2. S. 254-262.
Ethnologisches Museum
Am Uni-Gelände befindet sich auch das Ethnologische Museum. Das Gebäude war früher der Palast des Kaisers Haile Selassie. Er
…war der letzte Kaiser des abessinischen Reiches (heutiges Äthiopien) und wurde durch das Militär im Jahre 1974 nach einer extremen Hungersnot abgesetzt. Als schillernde Persönlichkeit ist er auf der gesamten Welt bekannt. Die meisten kennen ihn wohl eher als Inspirator der auf Jamaica gegründeten christlichen Kiffer-Sekte „Rastafari“, welche sich nach seinem Prinzennamen (Ras Tafari) benannte. Für Äthiopien ist er aber nicht so sehr für seine religiöse Inspirationskraft, sondern viel mehr für seine langjährige Führung des Landes von Bedeutung. Politisch und mythologisch war und ist er bis heute eine sehr umstrittene Persönlichkeit. Daher lohnt es sich für uns, einen Blick in seinen ehemaligen Palast zu werfen. Dieser beherbergt heute ein ethnologisches Museum, welches auch viele Artefakte aus Selassies Zeit zur Schau stellt. Hinzu bekommen wir einen kleinen Einblick in die Kulturgeschichte Äthiopiens.
[Jonas Lüth, Nicole Küper]
Im Gebäude, das nun als Museum genutzt wird, wird u.a. der „Circle of Life“ verschiedener äthiopischer Kulturen beleuchtet, angefangen von Geburtsriten über Kindheitserfahrungen, Bildung, Übergang ins Erwachsenenleben bis hin zum Tod und Begräbnisriten. Auch werden verschiedene Religionen, Agrarmethoden und Kleidungen dargestellt.
Im Museum fällt uns auf, dass Erläuterungstexte auf Amharisch und Englisch vorhanden sind. Insgesamt scheint es sehr gut aufgearbeitet zu sein und ist informativ für Touristen, die sich für die äthiopischen Kulturen interessieren. Ausländische Touristen müssen jedoch einen höheren Eintrittspreis (100 Birr, ca. 4€) als Äthiopier zahlen. Dies ist eine gängige Praxis an allen touristischen Orten, wie wir an späteren Stopps noch erleben werden.
[Vanessa Maith, Hannah Tonn]