Alle Wege führen nach Lviv

Reisen, das heißt rein ins Flugzeug – raus in die aufregende neue Welt? Weit gefehlt! Bekanntlich führen ja viele Wege nach Lviv, wieso also nicht mal über Land anreisen und all das kennenlernen, was zwischen Bayreuth und der aufregenden neuen Welt liegt? Einige Studierenden der Exkursion haben sich dieser Herausforderung gestellt und erzählen hier von ihren Erlebnissen und Erfahrungen.

#staygrounded

1. Mit eigener Muskelkraft: Drei Wochen auf dem Drahtesel
Kevin in der Slowakei

Der Traum die Welt zu erkunden, unterschiedliche Gerüche, Farben, Jahreszeiten und Regionen wahrzunehmen muss nicht automatisch mit Ferne assoziiert werden. Dieser Traum des Spürens kann auch ganz einfach vor der eigenen Haustür begonnen werden. Genauso habe ich mich mit meinem Fahrrad, Kyra Kyralina, in Bayreuth auf den Weg begeben und bin über Regensburg, den Bayrischen und Böhmischen Wald, Brünn, der Slowakei und den polnischen Karpaten an die ukrainische Grenze geradelt. Nach einer Wegstrecke von über 1.500km mit mehr als 13.000 Höhenmeter sind mir eine Vielzahl von Eindrücken begegnet und ich bin begeistert was alles durch die eigene Muskelkraft und ein bisschen Zeit erlebbar wird.

 

 

2. Wanderurlaub inklusive: Mit Zeit und Zelt durch die Slowakei
Franziska in der Niederen Tatra

Fränkische Schweiz, Fichtelgebirge, Alpen: Das sind für gewöhnlich die ersten Reiseziele für bergverliebte Bayreuther*innen. Dabei liegen  nur einen Katzensprung entfernt im Osten ebenfalls herrliche Wandergebiete, die sich zu erkunden lohnen. Hohe Tatra, niedere Tatra, Slowakisches Paradies, Karpaten und Transkarpaten, Wasserfälle, windige Gipfel, beeindruckende Burgen, liebliche Täler und vieles mehr entdecken wir auf unserer Anreise, die uns mit Zügen, Bussen und dem Daumen in knapp zwei Wochen von Bayreuth nach Lviv führt. Entspannter fiel der Start in eine Exkursion selten aus!

3. Schlaflos Richtung Osteuropa: Mit dem Nachtzug von Budapest nach Lviv
Maries und Pauls gemütliches Abteil im Nachtzug

Nach einigen entspannten Tagen in der Hauptstadt Ungarns dachten wir uns, warum nicht genauso entspannt nach Lviv reisen? Wir buchten einen Nachtzug, der uns frisch und ausgeschlafen im Herz Galiziens ankommen lassen sollte. Nachdem wir den richtigen Wagon gefunden hatten und uns in unserem Schlafabteil ausbreiteten, startete auch schon das Abenteuer. Als wir unser Abteil erkundet hatten und die Nacht voranschritt, war es für uns auch schon an der Zeit schlafen zu gehen. Nach ganzen zwei Stunden wurden wir auch schon von einer Grenzkontrolle geweckt. Es wurden kurz unsere Pässe kontrolliert und wir konnten uns anschließend wieder dem Schlafen widmen.
Bereits eine Stunde später wurden wir wieder durch ein Klopfen am Abteil geweckt. Diesmal kontrollierte eine finster dreinblickende ukrainische Grenzsoldatin unsere Pässe, während uns ein Zollbeamter befragte, mit wie viel Geld, Alkohol und Zigaretten wir denn reisen würden. Als Studierende haben wir zum Glück nicht so viel Geld, sodass wir ohne Probleme weiterreisen durften. Einige Male wurden wir noch durch das Rattern des Zuges und durch die Umspurung der Bahn geweckt, bis wir früh etwas unausgeschlafen, aber glücklich in den Bahnhof von Lviv einfuhren.