Gisenyi/Goma Tag 07

Zum ersten Mal während unserer Exkursion konnten wir so richtig ausschlafen und machten uns gegen halb elf auf den Weg zur ruandisch-kongolesischen Grenze, welche als grande barrière bekannt ist. Durch diese überschreiten sowohl FußgängerInnen als auch viele Fahrzeuge die Grenze. Dort angekommen stellten wir fest, dass der Grenzübergang doch länger dauern könnte als gedacht, da es uns von den Beamten nicht ganz leicht gemacht wurde. Obwohl wir unsere Visa schon vor drei Monaten bekommen hatten, wurde alles doppelt kontrolliert und wir wurden erst nach einigen Diskussionen in den D.R. Kongo gelassen.

Mit Prof. Dr. Doevenspeck als unseren Stadtführer bekamen wir in der brühenden Mittagshitze einen ersten Eindruck von der Innenstadt Gomas und verschlimmerten unsere schon bestehenden Sonnenbrände. Auf unserem Weg durch die Stadt sahen wir zahlreiche Autos von verschiedenen NGOs (Non-Governmental Organizations) und der UN. Diese unterschieden sich deutlich von den anderen Fahrzeugen. Besonders auffällig waren die Panzer der UN.

Ampel-Roboter an einer Straßenkreuzung in Goma. Foto: Martin Doevenspeck

Unterschiede zwischen Gisenyi und Goma wurden uns sehr schnell deutlich. Während in der Innenstadt Gisenyis die meisten Straßen asphaltiert sind, gibt es zwar geteerte Hauptstraßen in Goma, jedoch sind sämtliche Nebenstraßen unbefestigt. Ein weiterer auffälliger Punkt war der vermehrte Müll auf den Straßen Gomas, welcher uns besonders in einem Viertel bewusst wurde, welches wir zum Ende unserer „Stadt-Tour“ besuchten. In diesem Viertel befindet sich außerdem die petit barrière, die besonders von FüßgängerInnen und HändlerInnen benutz wird.

Am frühen Nachtmittag beendeten wir die offizielle Führung durch die Stadt, machten uns in kleinen Gruppen aber selber noch auf den Weg. Dabei nahmen wir den längeren Weg entlang am See zurück zur Grenze, wobei wir das Stadtviertel durchquerten, in welchem sich ein großer Teil der NGOs und der UN niedergelassen hat.
Nach und nach überquerten wieder alle die Grenze und kehrten zurück ins Hotel. Dort beschäftigten wir uns den restlichen Nachmittag mit unseren kleinen Forschungen, welche im Laufe der Exkursion zu einem Thema unserer Wahl absolviert werden müssen.

Da nach dem gestrigen Interview noch Redebedarf bestand, führten wir gemeinsam mit Prof. Dr. Doevenspeck ein ausführliches Gespräch über die geschichtlichen Hintergründe einiger Konflikte im Ostkongo.
Im Anschluss daran waren wir noch bei einem deutschen Ehepaar eingeladen, welches seit vier Jahren in Gisenyi lebt. Wir tauschten uns lange über Auslandserfahrungen aus und wurden anschließend noch zurück ins Hotel gefahren.