Der Akosombo Staudamm ist ein 114 m hoher, 660 Meter langer und 25 m dicker Gewichtsstaudamm, der den Fluss Volta zum flächenmäßig größten Stausee der Welt – den 8.500.000 km2 großen Voltasee – aufstaut. Die ersten Planungen für den Bau eines Damms gehen bereits auf die 1940er Jahre zurück; der eigentliche Bauprozess begann jedoch erst 1961, sodass der Damm in seiner heutigen Form 1965 fertiggestellt werden konnte. Das Projekt war einer der größten Erfolge des unabhängigen Ghanas unter der Herrschaft Kwame Nkrumhas. Durch die Schaffung des Voltasees verloren jedoch auch über 80.000 Menschen ihre Heimat und mussten in 52 über das ganze Land verteilte Gemeinschaften umgesiedelt werden. Noch heute zahlt die ghanaische Regierung jährlich 500.000 USD für deren Unterhalt.
Auf unser Führung bekamen wir neben der eigentlichen Staumauer auch die Vorrichtungen zur Stromerzeugung zu sehen. Denn der Akosombo Staudamm ist der größte – jedoch nicht der einzige – Stromerzeuger des Landes und generiert teilweise auch Elektrizität für Ghanas Nachbarländer, wie z.B. Burkina Faso. Die sechs Turbinen produzieren im Durchschnitt 1.020 Magewatt Strom pro Tag, werden jedoch nur bei hoher Nachfrage voll ausgelastet. Als wir den Staudamm gegen drei Uhr nachmittags besichtigten, wurden nur fünf der sechs Turbinen genutzt. Zur Stromerzeugung wird ein Wasserstand von durchschnittlich 258 Fuß (78,6 Meter) benötigt. Bei zu hohem Wasserstand – wie es z.B. 2010 nach heftigen Regenfällen der Fall war – werden die sogenannten Fluttore geöffnet, um ein Weiterlaufen der Stromerzeugung zu gewährleisten.