Bei einem kleinen Stop auf unserer Busreise von Gitarama nach Kinigi am Fluss Nyabarong konnten wir mit den Dozierenden die umliegenden limnischen und geologischen Strukturen diskutieren. Der Fluss Nyabarong fließt östlich der Kongo-Nil Wasserscheide in Richtung Nil und mündet letztendlich im Mittelmeer.
Auffällig bei der ersten Betrachtung des einigen Metern breiten Flusses war zunächst die auffällig rote Farbe resultierend aus der hohen Sedimentfracht hauptsächlich aus aus Ferralsolen stammenden Sedimenten.
Ferralsole sind rubefizierte und damit rotgefärbte, eisenhaltige Böden, dominiert von Zweischichttonmineralen mit geringer spezifischer Oberfläche. Die Kationenausstauschkapazität und Nährstoffspeicherkapazität dieser alten Böden sind dadurch gering und unterliegen einer stetigen weiteren Degradierung durch die starke chemische Verwitterung (u.a. Hydratation, Hydrolyse, Desilifizierung) angetrieben von hohen und intensiven Niederschlägen und hoher Temperatur. Bei Erhalt der Humusschicht und Prävention weiterer Bodendegradierung durch (Grün)Düngung und Bodenschutzmaßnahmen ist Landwirtschaft jedoch gut möglich.
Die breite Form des Flusstales deutet weniger auf Tiefenerosion als auf Breitenerosion, Mäandrieren und Aufsedimentation durch genetische oder sich verändernde Faktoren des limnischen Systems (z.B. Fließgeschwindigkeit, Sedimentfracht, Erosionspotential) hin.
Fotos: Marja Swiridoff & Micheal Wegener © 2016