Mediation ist ein strukturiertes Verfahren zur Konfliktlösung, bei dem eine neutrale dritte Person die Parteien bei der Entwicklung einer einvernehmlichen Lösung unterstützt – ohne selbst Entscheidungen zu treffen (Proksch, 2018, S. 1–5). Ziel ist eine für alle akzeptable Lösung, die Interessen berücksichtigt und den konstruktiven Umgang mit Konflikten fördert (Wenzel, 2008, S. 105ff).
Mediator:innen steuern den Prozess, bleiben neutral und unterstützen Kommunikation sowie Perspektivwechsel. Sie helfen, kreative Lösungen zu entwickeln, treffen aber keine inhaltlichen Entscheidungen (Morawe, 2018, S. 11–41). Eine Mediation verläuft in mehreren Phasen – von der Auftragsklärung bis zur Abschlussvereinbarung – und kann sich über mehrere Wochen erstrecken (Proksch, 2018, S. 7–14).
In Gruppenmediationen sind komplexere Dynamiken zu beachten. Visualisierungen, klare Strukturen und ggf. Untergruppen unterstützen den Prozess. Jede Gruppe bringt eigene Konfliktpotenziale mit, die berücksichtigt werden müssen (Morawe, 2018, S. 11–41).
Gerade in digitalen Lernumgebungen wie Minecraft-Workshops ist Mediation zentral. In kreativen Gruppenarbeiten entstehen oft Konflikte durch unterschiedliche Vorstellungen oder unklare Rollen (Proksch, 2018, S. 7–14). Mediation hilft, diese frühzeitig zu erkennen und gemeinsam zu lösen – und stärkt dabei Kompetenzen wie Zuhören, Verantwortung und Kompromissfähigkeit (Morawe, 2018, S. 11–41; Duss-von Werdt, 2005).
Im Studienprojekt war Mediation somit mehr als Konfliktlösung: ein pädagogisches Werkzeug zur Förderung von Teamarbeit, Selbstreflexion und sozialem Lernen – und ein Beitrag zur Entwicklung einer wertschätzenden Kommunikationskultur.