Die Cocoa Processing Company Limited (CPC) wurde 1965 gegründet und ist eine von 11 Kakaoverarbeitungsfabriken in Ghana. Ungefähr 90% der Produktion entfällt auf Zwischenprodukte wie Kakaobutter, die hauptsächlich exportiert und von anderen Unternehmen weiterverarbeitet werden. CPC produziert aber auch Endprodukte für den lokalen Markt, wie z.B. Trinkschokoladen und Schokoriegel.
Während unseres Besuches der CPC, betonte ein Repräsentant der Firma in seiner Präsentation die Wichtigkeit von Kakao für Ghana mit dem Ausspruch “Ghana is cocoa. Cocoa is Ghana”. Obwohl der Kakaoanbau in Ghana meist in Form von kleinbäuerlicher Landwirtschaft betrieben wird, ist er in hohem Maße staatlich reguliert. Hierfür ist die Regierungsorganisation Ghana Cocoa Board zuständig, die Bauern kostenlos Samen zur Verfügung stellt und Qualitätskontrollen durchführt, aber auch die Preise festlegt, um Preisschwankungen auf dem Weltmarkt auszugleichen. Alle Kakaobauern müssen ihre Ernte an das Ghana Cocoa Board verkaufen, das diese dann an Verarbeitungsfirmen wie CPC liefert.
Der Verarbeitungsprozess beginnt mit dem Säubern und Schälen der Bohnen. Die gerösteten Schalen sind ein Abfallprodukt, können aber als Dünger weiterverwertet werden. Danach werden die Bohnen zu Kakaomasse geschmolzen – eine der zwei Hauptzutaten von Schokolade. Ein Teil dieser Kakaomasse wird dann zu Kakaobutter weiterverarbeitet. Dabei entsteht ein weiteres Abfallprodukt, der sogenannte Kakaokuchen (cocoa cake). Dieser kann aber gemahlen und u.a. zu Trinkschokolade weiterverwertet werden. Das Verhältnis von Kakaomasse zu Kakaobutter bestimmt die Cremigkeit der Schokolade: ein höherer Anteil von Kakaobutter führt zu einer cremigeren Schokolade, die aber auch schneller schmilzt. Weitere Zutaten wie Zucker oder Milch werden meist importiert.
Der Repräsentant von CPC nannte den Weltmarktpreis und den internationalen Wettbewerb als die größten Herausforderungen des Unternehmens. Die hohe Qualität des ghanaischen Kakaos ist jedoch auch ein großer Wettbewerbsvorteil, was es CPC erlaubt für den gehobenen Markt zu produzieren. 90% der Exporte gehen nach Europa und ein kleinerer Anteil in die USA, den mittleren Osten und nach Asien. Nur 5% der Produkte werden für den lokalen Markt produziert. Den Export betreffend sind hohe Transportkosten, Zölle und nicht-tarifäre Handelshemmnisse, wie z.B. Gesundheitsvorschriften, eine weitere Herausforderung für CPC. Aber auch die geringe inländische Nachfrage nach Schokolade und anderen Kakaoprodukten ist ein Problem, weshalb das Unternehmen Kampagnen zu den Gesundheitsvorteilen des Kakao- und Schokoladenkonsums durchführt. Die in der Campagne beworbenen Gesundheitsvorteile beinhalten – kurioser Weise – eine Verlangsamung des Alterungsprozesses, Prävention gegen Zahnverfall und gesteigerte sexuelle Leistungsfähigkeit.