Wir verbrachten, zwischen Cotonou und Parakou, zwei Tage in Grand Popo, einem Küstenort nahe der Grenze zu Togo am Atlantik, der für Tourismus bekannt ist. Insgesamt war der Aufenthalt dort etwas ruhiger und wir hatten die Möglichkeit an einer Tour durch das nahegelegene Biosphärenreservat teilzunehmen und uns in diesem Rahmen mit den Themen Tourismus, Naturschutz, aber beispielsweise auch der lokalen Salzproduktion, intensiver auseinanderzusetzen. Der Mono-Fluss, Seen, Sumpfgebiete, Galerie- und riesige Mangrovenwälder, die innerhalb dieses Gebietes liegen, bieten einer Vielzahl von bedrohten Pflanzen und Tierarten einen wichtigen Lebensraum.
Zahlreiche Pflanzen, Wasservögel, aber auch Flusspferde und eine im Süden Benins, Togos und Nigerias einheimische Affenart, die „Rotbauchmeerkatzen“, finden hier einen wichtigen Rückzugsort (vgl. Informationen zum GIZ-Projekt). Das Biosphärenreservat „durchfuhren“ wir über den insgesamt 470 km langen Mono-Fluss, der auch an vielen Stellen die Grenze zwischen Togo und Benin markiert. Der Wasserspiegel des Mono kann in der Regenzeit bis zu 7 Meter betragen, in der Trockenzeit hingegen zwischen 35 Zentimetern und 1,90m zurückgehen. Die insgesamt 40 in dem Biosphärenreservat gelegenen Inseln, sind zum größten Teil unbewohnt, werden aber teilweise für den Gemüseanbau genutzt. Wir besuchten eine Insel, auf der Salzproduktion betrieben wird. Einige Inseln werden in einem gewissen Zeitraum im Jahr auch als Zwischenstation durch Zugvögel genutzt. Den Status des Biosphärenreservats und als UNESCO-Weltnaturerbe hat das Gebiet seit 2014 inne. Wie wird der Naturschutz in diesem Bereich gewährleistet? – Der Fluss ist beispielweise in verschiedene Zonen aufgeteilt, in denen man fischen bzw. nicht fischen darf.
Es gibt eine „Zentrale Zone“ / Zone 1, in der man nicht fischen darf, eine zweite Zone, in der nur bestimmte Fischernetze verwendet werden dürfen und die Holzernte verboten ist und einen dritten Bereich, in dem die Nutzung von Ressourcen durch den Menschen nicht eingeschränkt wird. So befindet sich in diesem Gebiet ungefähr 4000 Hektar Wald, von dem 10 Hektar für Feuerholz genutzt werden dürfen, die Holzernte bringt aber auch die Pflicht zur Wiederaufforstung mit sich. Das Holz wird auch für den Bau von (Fischer-) Booten genutzt. Ein Problem entsteht durch Küstenerosion bzw. Versandung – auf diesen Aspekt wird im Kontext von Cotonou genauer eingegangen. Die Fischpopulation wird unter anderem durch die Zentrale Zone und einem „Ruhetag“ vor dem „Markttag“ geschützt und sei zudem recht stabil – Überfischung ist eher auf dem Meer und weniger auf dem besuchten Monofluss ein Problem. Zudem sind die Flusskrokodile geschützt.
Wofür werden die Produkte wie Salz, Gemüse oder der Fisch und Austern genutzt? Bzw. Welche Märkte gibt es für diese Produkte? – hauptsächlich für den eigenen Konsum und lokale Märkte, der Export geschieht je nach Größe Ausbeute. Der Besuch des Biosphärenreservats war sehr interessant und brachte neben den wirtschaftsgeographischen, politischen bzw. gesellschaftlichen Fragestellungen während der Exkursion auch den Aspekt von Naturschutz bzw. spezifische Mensch- Umwelt-Beziehungen deutlicher in den Fokus.
Literaturverzeichnis:
(Austausch mit dem dortigen Guide)
Projekt der GIZ „Grenzüberschreitendes Biosphärenreservat Mono-Delta“ (2013-2016). Informationen hierzu zuletzt abgerufen am 30.06.2023 unter: https://www.giz.de/de/weltweit/27427.html.
Kurze Doku der „Deutschen Welle“ „Biosphärenreservat zwischen Benin und Togo“ (2015): Zuletzt abgerufen am 30.06.2023 unter https://www.dw.com/de/biosph%C3%A4renreservat-zwischen-benin-und-togo/video-18900781