Wir besuchen die Coffee Cooperative Association und erfahren von einem Verantwortlichen mehr über den Prozess des Anbaus bis hin zum Verkauf. Jeder Farmer kann für sich entscheiden, ob er seine Ernte direkt an private Händler verkauft oder sich mit andern Farmern in solchen Kooperativen zusammenschließt, die wiederum von einer Gewerkschaft verwaltet werden. Diese regeln anschließend auch den Weiterverkauf an die Exporteure. Der Vorteil, sich in diesen sogenannten ‚Cooperative Unions‘ zu organisieren, ist vor allem eine garantierte Abnahme der Ernte zu festen Preisen und dadurch auch Sicherheit vor schwankenden Weltmarktpreisen. Des Weiteren bieten die Kooperativen verschiedenste Trainings für die Kaffeebauern an. Um in einer Kooperative aufgenommen zu werden, müssen sich die Farmer verpflichten, bestimmte Auflagen einzuhalten. Bei Nichteinhaltung drohen hohe Strafen.
Der Verantwortliche der Coffee Cooperative Association schätzt, dass mittlerweile schon 15-20% der lokalen Farmer in Kooperativen organisiert sind und die Anzahl weiterwächst.
Ein weiterer Vorteil der Kooperativen ist die Vergabe von Zertifikaten. 19 Kooperativen in der Kaffa Region sind mit ‚Fair Trade‘ Zertifikat ausgestattet, wodurch für den Kaffee höhere Preise erzielt werden können. 70% des Profits gehen von der Kooperative direkt an die Farmer. Laut Angaben der Kooperative ließen sich in den letzten Jahren große Fortschritte in Bezug auf die Qualität und die gelieferte Menge des Kaffes (etwa 250-450 Tonnen pro Jahr) feststellen, sowie ein steigender Kilopreis von 18-19 Birr auf 24 Birr (entsprechen 0,73ct).
[Aus dem thematischen Protokoll von Kevin Possehl von Clemens Koch]
Nach dem Gespräch dürfen wir einen Blick in die Lagerhalle werfen. Dort werden die Bohnen gelagert, bevor sie zur Röstung weitergeschickt werden.
Übrigens, der im Eine-Welt-Laden erhältliche Kaffa-Kaffee stammt von dieser Kooperative.