Am Dienstag den 13. März war unsere Exkursionsgruppe der Universität Bayreuth unter dem Thema „Politische, wirtschaftliche und kulturelle Verflechtungen zwischen Bayern und der Tschechischen Republik“ bei der MMM Group in Stadlern zu Gast.
Zu Beginn wurden wir im Tagungsraum von Personalleiter Herr Hartmut Cebula und dem Werksleiter Herr Norbert Weinhold begrüßt. Durch einen Vortrag von Herrn Weinhold erhielten wir einen Einblick in die Betriebsstruktur. Die Firma wurde 1954 von Johann Koller gegründet und später von seinem Sohn Michael Koller weitergeführt. Seitdem sind sie weltweit als einer der führenden Systemanbieter im Dienst der Gesundheit tätig. Mit einem kompletten Produkt- und Dienstleistungsangebot rund um Sterilisations- und Desinfektionsanlagen für Krankenhäuser, wissenschaftliche Institute, Labore und die Pharma-Industrie hat sich die MMM Group als entscheidender Qualitäts- und Innovationsträger im deutschen und im internationalen Markt positioniert. Sie haben insgesamt 1100 Mitarbeiter und mehrere Fertigungswerke an den Standorten Brünn, Monroe, Peiting und Stadlern.
An dem Standort in München sind lediglich die Hauptverwaltung sowie Labore für Forschung und Pharma-Industrie. Die Aufgaben liegen vor allem im Bereich Healthcare und Life Science. Im Bereich Healthcare werden Reinigungs-, Desinfektions- und Sterilisationssysteme angefertigt, um für mehr Sicherheit und Effizienz in der Sterilgutaufbereitung zu sorgen. In den Bereich Life Science fallen Geräte wie Dampf- und Heißwassersterilisatoren, Dampferzeuger oder auch Brut und Trockenschränke. Des Weiteren bieten sie Schulungen und Mitarbeiterförderprogramme an und haben zudem eine Inhouse-Akademie mit zahlreich anzubietenden Lehrgängen. Einige Projekte wie beispielsweise an dem Uniklinikum in Köln, bei dem sie neue Reinigungs- und Desinfektionsanlagen wie den Uniclean PL II 30 verbauen, sind Teil des Unternehmens. Das Unternehmen legt sehr viel Wert auf gute Produkte und Kundenbeziehungen, wobei der Mensch im Vordergrund steht. Seitens unserer Gruppe galt das Interesse natürlich auch der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Dazu betonte Herr Weinhold deutlich, dass die politische Lage dies verhindert und es auch nicht gewünscht ist Arbeiter aus Tschechien zu beschäftigen, da es einige Probleme mit der Versicherung gibt. In Stadlern seien ausschließlich deutsche Mitarbeiter eingestellt aber auch Leiharbeiter aus Polen, die günstig arbeiten und viel können, die sie aber nicht einstellen. Weinhold bekräftigte auch immer wieder, dass bei so einem Unternehmen Internationalität vorhanden sein muss und hier die starke Vernetzung durch Tschechien ein wichtiger Punkt ist. Durch die internationale Zusammenarbeit muss man vor allem auf persönlicher Ebene agieren und nicht nur im Dialog. Hier wird die Kreativität, die in Tschechien zu finden ist, mit dem deutschen Wissen kombiniert. Die wirtschaftliche Stärke des Unternehmens kommt vor allem durch die Individualität zustande, nicht durch die Gleichheit. Zudem kam das Bildungssystem zur Sprache. Tschechien hat ein hervorragendes Hochschulkonzept, wodurch gute Ingenieure ausgebildet werden. Es ist allerdings komplett gegenläufig zu Deutschland, da in Deutschland eher alles verschult wird.
Nach einem Vortrag über die Betriebsstruktur, den Umfang der Fertigung und deren Standorte sowie den Einsatz und die Funktion der Servicestationen, folgte eine Führung durch den Fertigungsbetrieb, die von Herrn Weinhold geleitet wurde. Während der Führung durch die Elektronikabteilung, das Lager, die Schweißerei bis hin zur Endmontagehalle, erklärte Herr Weinhold, dass es auf eine standardisierte Produktion ankommt, um Standortwettbewerbsfähig zu sein. Gegen Ende der Führung betonte er, dass der Veränderungsprozess eine wichtige Rolle spielt, um das Optimale zu erreichen.
Autorin: Vanessa Burkel