Port Autonome de Cotonou

Unsere erste Station am 10.02.2023 war der im westafrikanischen Vergleich zwar kleiner aber wichtiger Hafen von Cotonou mit rund 1.000 Beschäftigten. Importiert werden Getreide, Palm Öl und Reis, mineralische Brennstoffe, Maschinen, mechanische Geräte, Eisen und Stahl, Zugmaschinen und Kraftfahrzeuge. Exportiert hingegen werden Baumwolle, Ölsaaten und ölhaltige Früchte, Obst und Nüsse, zubereitetes Futter, Holz und Holzkohle (Ralph Brunner (WKO), 2023). Der Hafen von Cotonou ist sowohl für die Versorgung in Benin, als auch für den Warenaustausch nach Niger, Nigeria, Burkina Faso und Tschad, von großer Bedeutung. Er wird durch die chinesische Firma „Chec“ ausgebaut und durch die 1971 gegründete Société des Ports du Benin (SPB) betrieben. Das öffentliche Unternehmen „SOBEMAP“ kümmert sich um die Verwaltung von Arbeitskräften im Hafen. Da die Infrastruktur des Hafens Großteils veraltet ist beschloss Benins Regierung, die Leitung des Hafens auszulagern. Dadurch erhielt die belgische Firma „Port of Antwerp“ den Auftrag diesen zu Modernisieren. Seit dem Jahr 2017 ist die Tochtergesellschaft der belgischen Firma für diesen Prozess zuständig. Das belgische Unternehmen hat den höchsten Anteil an Direktdiensten nach Westafrika unter allen Häfen in Nordwesteuropa, was ein Marktanteil von knapp 50 Prozent ergibt.

 

10.02.23: Gruppe im Hafen von Cotonou, Philipp Gieschen

 

Neben der Landwirtschaft ist der Hafen von Cotonou für die wirtschaftliche Entwicklung des Westafrikanischen Landes von großer Bedeutung, da dieser sowohl zur „Mobilisierung der Zolleinnahmen (zwischen 80 Prozent und 85 Prozent) und der Steuereinnahmen (zwischen 45 Prozent und 50 Prozent) des Landes beiträgt“ (Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft e.V.) Trotz der bedrohlichen Sicherheitslage in den Sahelstaaten wird der Handel mit Burkina Faso fortgesetzt. Die beninische Regierung ist sich durchaus über die ungünstige Sicherheitslage in den Sahelstaaten bewusst, dennoch entschied sie sich für weitere Investitionen in den Hafen. Ein Grund hierfür ist das Wachstum des Marktes in den Sahelstaaten und die damit verbundene Entwicklung des Hafens. Hierbei entsteht die Problematik, dass das Wachstum des Exports stark von der geopolitischen Stabilität in den Sahelstaaten abhängt. Ein erfolgreicher Handel erfordert Sicherheit und Frieden. Der Hafen hat, aufgrund umfangreicher Handelsbeziehungen mit Nord- und Südamerika, Asien und Europa, an Bedeutung gewonnen. Er hat sich zu einem zentralen Handelszentrum entwickelt, das ganzjährig Schwerlastverkehr bewältigen kann.

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