Der „temple des Pythons“ existiert etwa seit dem 13. Jahrhundert und steht in Ouidah, dem ehemaligen Zentrum des Handels mit versklavten Menschen. Der vorkoloniale Name der Stadt war Glèxwé, was in der südbeninischen Sprache Fon „Der Ort der heiligen Python“ bedeutet.
Schlangen gelten als wichtige religiöse Symbole und werden hochgeehrt, gerade die Verehrung ist eine zentrale Funktion des Tempels, welcher ca. 60 Schlangen beherbergt. Zu dem Gebäudekomplex gehört ein Museum, ein Laden und andere Gebäude, die verschiedene Funktionen im Zusammenhang mit Ritualen und Zeremonien des Voudou einnehmen. Für die Öffentlichkeit und Nichtgläubige sind nur bestimmte Räume zugänglich. Die Pythons werden einmal im Monat aus dem Tempel gelassen, um draußen Eier zu legen. Entweder finden sie anschließend eigenständig zurück oder werden von Menschen zurückgebracht.
Zentral im Voudou ist, dass der Tod als Geist der Vorfahren ständig anwesend. Mit ihm kann kommuniziert werden, beispielsweise wenn es einen Unfall oder eine Krankheit in der Familie gibt, kann bei Vorfahren nach Rat gefragt werden.
Grundsätzlich bezieht sich die Religion auf die Hauptelemente Feuer, Wasser, Wind und Erde. Die Natur wird als beseelt verstanden, weil Gott die Natur für den Menschen geschaffen hat. Jedes Element hat einen Namen und Eigenschaften. Im Fon heißt der Feuer-Voudou „hêviosso“, er ist Gott des Himmels, Donners, Regens und des Blitzes. Er übt Gerechtigkeit aus und kann sowohl bestrafen als auch belohnen. Der Wind-Voudou heißt „dan“ und wird durch einen Regenbogen symbolisiert. Dieser ist zuständig für Glück und ein erfolgreiches Leben (Karriere, Geld und Familie). Die Erd „sapkata“ und das Wasser „tóhossou”.
Diese sind nur einige wenige der ca. 100 Gottheiten, die im Voudou existieren, jede und jeder herrscht über einen bestimmten Bereich. Voudou
wurde mir als eine Lebensform erklärt, ein Weg um die Kräfte um sich herum zu verstehen und mit ihnen zu interagieren.
Die hier genannten Informationen habe ich durch Gespräche erhalten, das Ziel hierbei ist keine allgemeingültige Erklärung, sondern ein Einblick in die Religion aus Sicht eines Anhängers.