Die starke Meeresströmung an den Küsten Westafrikas haben wir beim Baden selbst zu spüren bekommen. Der Wellengang und die Strömung sind in Benin sehr stark, sodass man sich hüten muss, zu weit raus zuschwimmen und sich schnell weiter östlich am Strand wiederfindet. Die starke Strömung bewirkt zudem intensive Sanderosion und -transport, sodass sich große Sandmengen stets in Bewegung befinden. Schon bei unserem Besuch im Hafen Cotonous kam dieses Problem auf, da dort aktiv vermieden werden muss, dass Sand in die Hafenbucht gespült wird. Allerdings wird so der natürliche Prozess des Sandtransports durch diesen anthropogenen Einfluss unterbrochen. Ebenso beeinflussen Versiegelung und Bauten in Küstennähe und insbesondere direkt am Meer (wie zum Beispiel der Hafen) den Effekt.
Sand wird nicht mehr nachgeliefert, sondern lediglich erodiert. Dies zieht sich jedoch nun in den Osten, außerhalb des Hafens. So wird der Sand vor dem Hafen abgelagert, während er hinter dem Hafen weiter abgetragen wird. Später konnten wir am Strand von Cotonou die getroffenen Gegenmaßnahmen in Form von Steindämmen sehen, die den Sandtransport vermindern sollen (siehe Abbildungen). Gleichzeitig steigt der (oft illegale) Sandabbau für Zementherstellung und Export an der westafrikanischen Küste (Fröhlich 2017). Die höheren und intensiver werdenden Wellen sowie der steigende Meeresspiegel haben dabei ebenfalls Einfluss. Der Strand geht so in Extremfällen in 50 Jahren um bis zu 150 Meter zurück. Benin und andere westafrikanische Länder versuchen mit Hilfe von den genannten Steindämmen und Wellenbrechern dem entgegenzuwirken.
Literaturverzeichnis:
Fröhlich, Silja (2017): Natur und Umwelt: Traumstrände bald ohne Sand? [Online]. Hg. v. Deutsche Welle. Verfügbar unter https://www.dw.com/de/afrikas-traumstr%C3%A4nde-bald-ohne-sand/a-37525172 (Angerufen am 30.06.2023)